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Christoph Schober
Fotocredit: Nadine Geuter

Von London und Gstaad bis nach Oisnitz

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Job mit Aussicht: Christoph Schober arbeitete in aller Welt und kehrte nun in seine Heimat zurück. Er ist überzeugt: Die Gastro ist eine Branche, die alle Chancen für eine Top-Karriere bietet.


Dein Lebenslauf liest sich wie ein Reisebericht: Südsteiermark, London, Wien und dann am Schiff auf der MS Europa und schließlich Gstaad in der Schweiz. Sieht so das Leben in der Gastro aus?
Christoph Schober: Ich habe immer versucht, die Chancen in dieser Branche gut zu nutzen. Und einer der Vorteile ist, dass man weltweit arbeiten kann. Wenn man will und ehrgeizig ist, dann sogar in den besten Betrieben der Welt. In London war ich im „Cut“ bei Wolfgang Puck und dann in einem isländischen Sternerestaurant. In Wien arbeitete ich bei Konstantin Filippou (Anm.: aktuell 5 Gault&Millau Hauben, 2 Michelin Sterne) und in Gstaad im 5 Sterne Hotel „Le Grand Chalet“. In den 2,5 Jahren am Schiff konnte ich die halbe Welt sehen. Jetzt bin ich wieder zuhause und darf hier im Broadmoar in Oisnitz an einem der aktuell spannendsten Gourmet-Projekten des Landes mitwirken.


War es schwer, einen Job in all diesen Restaurants und Destinationen zu bekommen?
Christoph Schober: Nein. Gastronomie-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Österreich sind in der ganzen Welt willkommen. Die Ausbildung, die wir hier genießen, ist international anerkannt. Ich zum Beispiel habe den Beruf erst im zweiten Bildungsweg gemacht. Zuvor ging ich HTL und dann erst absolvierte ich die Doppellehre “Koch- und Restaurantfachmann“ am Sattlerhof in der Südsteiermark.


Warum hast du dich für den weiteren Karriereweg als Koch entschieden?
Christoph Schober: Mir hat es im Service auch großen Spaß gemacht, weil ich die Welt der Weine sehr spannend finde. Aber am Ende war für mich der richtige Platz in der Küche. Hier habe ich das Gefühl, dass ich meine Kreativität besser ausleben kann. Im Broadmoar servieren auch die Köche die Gerichte zu den Gästen. Dieser Kundenkontakt ist mir sehr wichtig.



Name:
Christoph Schober


Aus:
Hengsberg


Lernte:
Koch- und Restaurantfachmann am Sattlerhof


Arbeitete auch:
u.a. bei Wolfgang Puck in London


Ist derzeit:
Sous Chef im Gourmet-Restaurant Broadmoar in Oisnitz



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Gourmet-Restaurant Broadmoar, Oisnitz
Fotocredit: Nadine Geuter

Wie haben dich deine Aufenthalte im Ausland und am Schiff persönlich weitergebracht?
Christoph Schober: Das bringt einem natürlich einen ganz neuen Schub. Und ich kann das nur jedem empfehlen. Es muss nicht einmal das Ausland sein. Oft genügt schon die nächst größere Stadt für neue Erfahrungen. Die Gastronomie ist eine Branche, in der man das sehr gut nutzen kann und auch sollte. Internationale Stationen bieten nicht nur eine berufliche Chance, sondern prägen dich auch persönlich. Hinzu kommt ein Netzwerk an Kontakten, das sich über die ganze Welt spannt. Der Zusammenhalt, der in unserer Branche herrscht, ist mit Sicherheit einzigartig.

Die Gastronomie klagt über ein Personalproblem. Wie siehst du die Thematik?
Christoph Schober: Ich denke, dass die Gastro leider nach wie vor ein Imageproblem hat. Aber eines, das nicht gerechtfertigt ist. Wir alle kennen die Geschichten von langen Arbeitszeiten, schlechter Entlohnung und schlechten Arbeitsbedingungen. Allerdings habe ich das persönlich nie erlebt. Allein schon aufgrund des Personalmangels herrscht am Markt ein wahres Wettbieten um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich kenne diese Branche nur mit fairer Entlohnung und Benefits, die es kaum wo anders gibt. Schwarze Schafe wird es wohl auch heute geben. Die jedoch finden schon jetzt keine Arbeitskräfte mehr.


Aktuell arbeitest du als Sous Chef im Gourmet-Restaurant Broadmoar in Oisnitz in der Weststeiermark – Dorfleben statt Großstadt?
Christoph Schober: Ich genieße es, zuhause zu sein. Das Broadmoar mit Johann Schmuck an der Spitze hat ein tolles Team und wir zählen zu den besten Restaurants des Landes, obwohl es uns erst seit wenigen Jahren gibt. Österreich, und im Speziellen die Steiermark, ist als Arbeitsland für die Gastronomie ja auch deshalb so spannend, weil die besten Betriebe am Land zu finden sind. Wir arbeiten hier im Broadmoar mit vielen Produkten, die wir aus unserer unmittelbaren Umgebung, also direkt aus der Natur, beziehen. Das sind die besten Arbeitsbedingungen, die ich mir vorstellen kann.

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