Sara_Kos

© by cupa bar/Jorje Konstantinov

Sie ist die Chefin der Cupa Bar in der Grazer Herrengasse.

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Sara Kos (28) über ihre Liebe zur Gastro und warum man in diesem Job auch therapeutische Fähigkeiten braucht.


Wir haben nachgezählt: Die Weinkarte in der Cupa Bar umfasst mehr als hundert Positionen. Alle schon einmal verkostet?
Sara Kos: Selbstverständlich. Und dazu noch hunderte Weine mehr. Wein ist meine große Leidenschaft, ein Thema, in das ich mich immer mehr vertiefe. Alles, was ich entdecke, kann ich an meine Gäste weitergeben. Dass ich den Job in dieser Weise mit meiner Leidenschaft verbinden kann, empfinde ich als großes Privileg und das ist wohl auch eine Besonderheit an der Gastro. Aber natürlich reicht das noch lange nicht aus, um in dieser Branche auch erfolgreich zu sein.

Was braucht es deiner Meinung nach noch?
Sara Kos: Ausdauer und Selbstreflexion. In unserer Branche stehst du jeden Tag in der Öffentlichkeit. So wie ein Schauspieler für sein Publikum da ist, sind wir es für die Gäste. Es zählt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Performance, das Ambiente und ein gewisses Gespür – für die Gäste, aber genauso für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wer das mitbringt, kann in der Gastro auch als Quereinsteiger erfolgreich sein.


Sind Aus- und Weiterbildung für den Erfolg in der Gastro also gar nicht so wichtig?
Sara Kos: Aus- und Weiterbildung sind heute in jedem Job essentiell – und so auch in der Gastro. Allerdings zählt diese Branche sicherlich zu den letzten, in der man es ohne Ausbildung nicht an die Spitze schaffen kann. Ich zum Beispiel habe die fünfjährige Tourismusschule in Bad Gleichenberg absolviert. Eine Top-Ausbildung. Dazu bin ich Diplomsommelière und habe nun auch mit der Ausbildung in der Weinakademie begonnen.





Name:
Sara Kos


Alter:
28 Jahre


Stammt aus:
Feldbach


Liebt:
Wein


Ist:
Barchefin in der Cupa Bar Graz

Cupa-Bar

© by cupa bar/Jorje Konstantinov


Das klingt nach einem dichten Programm…
Sara Kos: Das ist es auch. Aber das ist ja das Schöne an diesem Beruf: Alles, was du gerne und mit Leidenschaft machst, das fühlt sich nicht nach Arbeit an. Ja, die Gastro ist intensiv an Arbeitszeiten. So viel muss jedem klar sein, der hier durchstarten will. Aber für diejenigen, für die das passt, ist es dann eben viel mehr als nur ein Job. Die Cupa Bar ist für mich zum Beispiel wie mein Wohnzimmer. Freunde kommen mich hier besuchen und ich lerne auch immer neue Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kennen. Kein Tag gleicht dem anderen. Es ist genau diese Abwechslung, die den Reiz der Gastro ausmacht. Denn Möglichkeiten bietet diese Branche unfassbar viele. Man muss sich eben das herauspicken, was für einen am besten geeignet ist.


Wie findet man den richtigen Karriereweg?
Sara Kos: : Learning by Doing! Ich habe nach der Schule auch einmal vieles ausprobiert: Ich habe in einer Disco gearbeitet, war auf Saison in einem Wintersportort, dann in einem gehobenen Stadtwirtshaus und schließlich bin ich 2013 bei Wein&Co in Graz gelandet. Dort ist meine Leidenschaft für Wein auf fruchtbaren Boden gestoßen. Wenn so etwas passiert, geht vieles wie von alleine.

Als Barchefin bist du für das Gesamtkonzept verantwortlich und auch für den Erfolg. Was macht eine gute Gastro deiner Meinung nach aus?
Sara Kos: Am Ende geht es darum, seine Gäste glücklich zu machen. Da gehört viel Menschengespür dazu und manchmal auch therapeutische Fähigkeiten. Wir sind hier in einer Dienstleistungsbranche und trotzdem muss es eine Arbeit auf Augenhöhe sein. Die Menschen kommen heute mit den unterschiedlichsten Gefühlen und Erwartungen in unsere Weinbar, sodass wir uns auf jeden einzelnen Gast neu und manchmal auch mit anderer Stimmung einlassen müssen. Und nachdem das alleine nicht zu schaffen wäre, braucht man ein Team, das ebenso tickt und die Philosophie eines Gastrokonzepts weiterträgt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aber nicht so einfach zu finden in der heutigen Zeit…
Sara Kos: Der Markt ist hart umkämpft, das stimmt. Zumindest in der Stadt tun wir uns aber sicher noch leichter als Betriebe auf dem Land. Wer in der Stadt heute als Betrieb mit einem guten Arbeitsklima und fairen Arbeitsbedingungen bekannt ist, wird immer Mitarbeiter finden. Am Ende geht es um ein positives Gemeinschaftsgefühl und dass sich jeder verwirklichen kann. Und – ganz wichtig – dass auch Fehler erlaubt sind. Das sind Werte, die mir meine Eltern beigebracht haben und die hatten selbst einen Gastrobetrieb.

Du bist also ein Kind der Gastro?
Sara Kos: Ganz genau bin ich ein Kaffeehaus-Kind. Meine Eltern haben in Feldbach eine Konditorei betrieben mit einem kleinen Kaffeehaus. Schon als Kind habe ich mitgeholfen und zum Beispiel bevor ich in die Schule gegangen bin, noch schnell den Gastgarten aufgedeckt. Ich muss zugeben, dass ich das nicht immer gerne gemacht habe, aber heute bin ich meinen Eltern unendlich dankbar für diese Erfahrungen.

Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Sara Kos: Darüber mache ich mir wirklich viele Gedanken. Die Gastro bietet so unfassbar viele Möglichkeiten, da fallen Entscheidungen nicht immer leicht. Derzeit habe ich noch viele Ideen, die ich in der Cupa Bar umsetzen will. Aber ewig werde ich nicht hinter der Bar stehen. Allerdings will ich auch nicht den direkten Kontakt mir den Gästen missen. Denn am Ende sind es genau diese zwischenmenschlichen Beziehungen – mal ein Lächeln hier, mal ein Danke dort – die diesen Beruf so schön und einzigartig machen.



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