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Steirerin ist Herrin über mehr als 600 Gins

Gastro bietet die besten Karrierechancen

Das Torberg in Wien beherbergt die umfangreichste Gin-Sammlung Österreichs - mehr als 600 unterschiedliche Sorten kann man hier mit über 40 Tonics kombinieren. Hinter der Bar steht die Grazerin Olga Roxanova.


Das Torberg wirbt damit, dass man hier mehr als 50 Jahre lang jeden Tag einen anderen Gin-Tonic trinken könnte. Ist dein Leben eine einzige Party?
Olga Roxanova: Es ist eher eine einzige Verkostung. Der Job in der Gastro macht mein Leben unglaublich spannend und abwechslungsreich. Keine langweilige Routine, jeden Abend neue Gäste, jeden Abend neue Herausforderungen. Dazu kommt, dass wir drei Mal in der Woche neue Produkte testen, um unser Sortiment ständig zu erweitern. Ich würde es also so formulieren: Mein Leben ist eine einzige Liebe zu Spirituosen und damit auch zur Gastronomie.

Olga Roxanova

Alter: 30 Jahre
Stammt aus: St. Petersburg (Russland)
Kam mit 8 Jahren: nach Graz
Lieblingsgetränk: Whiskey
Und warum? Weil es ein sehr lebendiges Produkt ist. Ich habe über Diageo dann Schulungen zum Thema Whisky gemacht und mich in dieses Getränk verliebt.

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Wie kam es zu dieser Liebe?
Olga Roxanova: Über Um- und Irrwege - wie eben so oft, wenn es um Liebe geht. Ich habe zuerst ein Studium begonnen. Meine Leidenschaft für Spirituosen wurde aber immer größer und so habe ich das Studium schließlich geschmissen. Für „Pernod Ricard“ war ich dann als Promotorin unterwegs. Das viele Reisen durch Österreich, Deutschland und Schweiz wurde mir aber irgendwann zu viel und so bin ich direkt in die Gastro eingestiegen. Eine Freundin hat mir das Steirer-Pub in Graz empfohlen. Die haben Whisky als Schwerpunkt. Zuerst habe ich mich damit überhaupt nicht ausgekannt. Das Fantastische an dieser Branche ist es aber ja, dass man eben auch als Quereinsteigerin super Chancen vorfindet, wenn man sich für diesen Job begeistert. Ich habe dann Schulungen zum Thema Whisky gemacht und mich in dieses Getränk verliebt. Und hier im Torberg ging das weiter: Zuerst mit dem Gin und neuerdings entdecke ich immer stärker meine Leidenschaft für Champagner, von dem wir hier auch gut 80 unterschiedliche Sorten führen.

Gastro bedeutet aber nicht nur Arbeit mit dem Produkt, sondern auch Arbeit am Gast. Wie gibst du deine Leidenschaft weiter?
Olga Roxanova: Das ist jedes Mal ein sehr spannender Prozess. Ich will ja für jede Stimmung den passenden Drink servieren. Da braucht es natürlich Einfühlungsvermögen für den Gast. Du sprichst mit ihm und versuchst herauszufinden, was gefallen könnte. Das bedeutet, gut zuhören können, denn jeder beschreibt seine Geschmäcker anders. So baue ich eine kleine Beratungsbeziehung mit dem Gast auf und kann ihm Schritt für Schritt eine neue Welt eröffnen. Der Austausch mit den Menschen, den diese Branche ja automatisch mit sich bringt, kann einem sehr viel geben.

Und wie ist es mit den Arbeitszeiten mitten in der Nacht?
Olga Roxanova: Ich kann mir nur schwer vorstellen, einen klassischen 9-to-5-Job zu haben. Ich denke, da entgeht einem sehr viel. Ich war noch nie eine Frühaufsteherin, eher bin ich ein echter Morgenmuffel. Und der Job hinter der Bar kommt mir da natürlich sehr entgegen. Ich kann den Tag nutzen wie ich will und nachts arbeite ich. Es mag schon sein, dass die Arbeitszeiten für manche ein Nachteil sind. Viele werden aber erkennen, dass das auch ein riesiger Vorteil sein kann.

Ein Vorteil der Gastro ist es ja auch, dass man aus Jobangeboten aus aller Welt wählen kann. Wird es dich auch noch einmal wo anders hinverschlagen?
Olga Roxanova: Ich hatte tatsächlich bereits einige Jobangebote. Interessieren würde mich der Osten. Ich stamme ja aus St. Petersburg, meine Muttersprache ist Russisch. Und die Sprache ist hier natürlich ein Vorteil. In St. Petersburg floriert die Gastro. Das wäre sicher eine spannende Erfahrung.

Und irgendwann dann einmal eine eigene Bar?
Olga Roxanova: Das kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen. Ich bleibe lieber in der Beratung. Langweilig wird mir der Job in der Gastro so schnell sicher nicht.

Darum ist es der beste Job der Welt

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