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Cornelia Trantura; Fotocredit: Rainer Fehringer

Hoteldirektorin mit 25 Jahren

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Die Grazerin Cornelia Trantura zählt zu den jüngsten Hoteldirektorinnen Österreichs.


23 Jahre jung war Cornelia Trantura als der Grazer Hotelier und Formel-1 Motorsportberater von Red Bull, Helmut Marko, ihr im Jahr 2017 ein einzigartiges Jobangebot in seinem neuen Lendhotel unterbreitete: Sie sagte zu und wurde zur jüngsten Hoteldirektorin Österreichs


Welche Rolle spielt das Alter für die Aufgabe?
Cornelia Trantura: Je älter man wird, desto mehr Lebenserfahrung hat man – so viel ist klar. Was umgekehrt aber nicht bedeutet, dass man nicht auch als junger Mensch einen guten Job machen kann. Natürlich ist es manchmal schwierig, sich in der Position zu behaupten und sich Respekt zu erarbeiten. Aber ich denke, das ist keine Frage des Alters. Die Gastro und Hotellerie bietet für alle rasche Aufstiegsmöglichkeiten. Genau das ist es ja auch, das diese Branchen so besonders macht.


Besonders sind ja auch die Gäste, die du immer wieder bei euch im Hotel begrüßen kannst – die Bandbreite reicht von weltbekannten Künstlerinnen und Künstlern bis hin zu Formel-1 Stars. Ein zusätzlicher Anreiz für einen Job in der Hotellerie?
Cornelia Trantura: Auf spannende Persönlichkeiten trifft man tatsächlich sowohl in der Gastro als auch in der Hotellerie häufig. Auf der einen Seite ist das natürlich aufregend, solchen Menschen in einer sehr entspannten Atmosphäre begegnen zu können, andererseits kann man sich dadurch ein wichtiges Netzwerk an Kontakten aufbauen. Am Ende ist es aber egal, ob ein Gast mehr oder weniger bekannt ist – es sind die individuellen Begegnungen mit allen unseren Gästen, die mich bereichern. Zu wissen, dass man seinen Teil dazu beitragen kann, um jemanden den Tag zu verschönern, ist ein wundervoller Antrieb für diesen Job.




Name:
Cornelia Trantura


Geboren:
03. Jänner 1994


Ist:
Hoteldirektorin und General Managerin

im Lendhotel Graz


War zuvor:
im Augartenhotel Graz


Trantura_Cornelia_JMA-Hotel

Lendhotel. Fotocredit: Lendhotel


Wie gelingt euch das im Lendhotel?
Cornelia Trantura: Wir begrüßen zum Beispiel jeden unserer Gäste mit einer handgeschriebenen Karte auf dem Zimmer. Ein anderes Beispiel ist die Süßigkeiten-Bowl in der Lobby – eine große Glasschüssel, die jeden Montag mit einer anderen Süßigkeit aufgefüllt wird, Kindheitserinnerungen vom Wiener Zuckerl bis hin zu nimm2-Bonbons. Greift ein Gast bei einer bestimmten Süßigkeit besonders gern zu, dann wird er genau diese beim nächsten Mal auch auf seinem Zimmer finden. Es sind oft kleine Gesten wie diese, die in Erinnerung bleiben. Für mich ebenso schön ist, dass dieser Beruf eine fantastische Möglichkeit bietet, sich in jeglicher Hinsicht kreativ zu entfalten..


Hast du ein Beispiel für uns?
Cornelia Trantura: Ein gutes Beispiel ist der benachbarte Bauernmarkt. Er ist Inspiration und Bauchladen in einem. Was hat gerade Saison? Welches Obst, welche Früchte oder welches Gemüse leuchtet gerade besonders bunt heraus? Vieles kaufen wir am Bauernmarkt frisch, vieles wird aufgrund der Mengen natürlich auch direkt von den Bauern geliefert. Eier zum Beispiel, Milch und Joghurt aus Mantscha oder jeden Tag frisch das Brot vom Grazer Bäcker Strohmayer – die Basis für unser Smørrebrød, das wir von Mittag bis zum Abend servieren. Stets belegt mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten von Lachs bis Beef Tartar. Dazu kommen die Quinoa Bowls. So schnüren wir ein kulinarisch kreatives Gesamtpaket, mit dem wir nicht nur Hotelgäste ansprechen, sondern auch die Grazerinnen und Grazer selbst.


Dein schönster beruflicher Moment?
Cornelia Trantura: Da gibt es tatsächlich so viele, dass es schwer ist, einen einzigen hervorzuheben. Vor kurzem hatten wir Gäste aus dem Pustertal bei uns, die deshalb nach Graz gereist sind, weil sie in einer Zeitschrift einen Bericht über das Lendhotel gelesen haben. Wenn Gäste wieder kommen und zu Stammgästen werden, dann ist das natürlich wunderschön für mich und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hotels.



Ist eine Karriere in dieser Branche planbar?
Cornelia Trantura: Aus meiner Sicht sogar ganz gut. Das liegt einerseits an den tollen Ausbildungsmöglichkeiten, die wir in dieser Branche in Österreich haben und andererseits an der Tatsache, dass man sich auf der ganzen Welt die Jobs aussuchen kann. Außerdem funktionieren Aufstiege in unserer Branche nach einem ganz einfachen Prinzip: Wer eine gute Leistung bringt, wird schnell nach vorne kommen.


Ist das wirklich so einfach wie es klingt?
Cornelia Trantura: Natürlich hat jede neue Herausforderung auch ihre Hürden. Am Anfang geht es auch darum, dass man sich nicht unterkriegen lässt und durchhaltet. Jedenfalls kann man in der Gastronomie und Hotellerie irrsinnig viel lernen und jeden Tag an sich selbst wachsen. Allein das ist schon Grund genug, um diesen Job zu lieben.


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