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Stephanie Brolli;

Ein Job der großen Möglichkeiten

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Job mit Aussicht: Hotelmanagerin Stephanie Brolli über die neuen Herausforderungen der Branche und warum der Job in der Gastro perfekt für junge Menschen und Quereinsteiger ist.


Ein neues Jahr hat begonnen. Wie ist deine Prognose für 2021, was die Gastronomie und Hotellerie betrifft?
Stephanie Brolli: Unsere Branche steht vor ganz neuen Herausforderungen. Schon 2020 zeigte sich, wie anpassungsfähig, wandelbar und auch kreativ wir auf neue Herausforderungen reagierten. Während viele Branchen noch in einer Art Schockstarre verharrten, haben Gastronomen mit Liefer- und Abholdiensten gestartet und schon früh auf Präventionsmaßnahmen gesetzt. Wir sind eine sehr dynamische Branche. Flexibilität liegt uns im Blut. Deshalb sehe ich auch positiv in die Zukunft und sage, dass wir 2021 einen großen Aufschwung erleben werden. Das, was die Gastronomie und auch die Hotellerie an Dienstleistung bringen kann, ist ein großes Gut, nach dem sich die Menschen wieder mehr und mehr sehnen. Wir haben das im vergangenen Sommer und Herbst in der Südsteiermark selbst erfahren dürfen. Unsere Region erlebte eine der stärksten Saisonen überhaupt. Die Menschen schätzen wieder das Echte. Und hier können wir im Tourismus unsere Stärken voll ausspielen.


Wie schätzt du die Chancen für Arbeitskräfte ein?
Stephanie Brolli: Wir haben schon in der Vergangenheit erlebt, dass der Zuspruch für Jobs in der Gastronomie wieder anwächst. Der Branche ist es zudem gut gelungen, zu zeigen, welche Vorteile diese Arbeit mit sich bringt. In Österreich haben wir die besten Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten und dazu auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Betrieben, in denen man diesen Beruf erlernen und ausüben kann. Perfekt für junge Menschen, aber ebenso für Quereinsteiger.




Name:
Stephanie Brolli (27)


Ist:
Junior Chefin


Im:
Weinrefugium Brolli in Gamlitz


Studierte:
Internationales Hotel & Tourismus Management


Holt sich Inspiration:
auf ihren Reisen um die Welt


Weingut_Brolli

Weinrefugium Brolli in Gamlitz


Du selbst hast ja nach dem Abschluss an der Tourismusschule Bad Gleichenberg am ITM Private College ein internationales Studium für Tourismusmanagement absolviert. Wie wichtig ist eine fundierte Ausbildung?
Stephanie Brolli: Sie ist das Rüstzeug für die Arbeit in der Praxis. Ich habe dazu auch noch am WIFI die Ausbildung zum Sommelier Österreich absolviert. Das Um und Auf ist aber – meiner Meinung nach – die Praxis. Ich selbst habe zum Beispiel zuerst in Wien im Parkhotel Schönbrunn und dann im Marriott gearbeitet. Jeweils im Backoffice-Bereich. An den Wochenenden dann zuhause in unserem Familienbetrieb an vorderster Front und im ständigen Austausch mit den Gästen. Und ich habe schnell gemerkt, dass es vor allem das ist, was ich will: Mit den Menschen zusammenarbeiten und spüren, wie wir Begeisterung in ihnen entfachen können. Für mich ist das der größte Benefit dieses Jobs. Wir können Menschen glücklich machen.


Würdest du die Arbeit in einem Familienbetrieb dem in einem großen Haus vorziehen?
Stephanie Brolli: Das muss wohl jeder individuell für sich entscheiden. Denn Vorteile bieten beide Varianten. Bei uns im Weinrefugium Brolli zum Beispiel sind wir ein klassischer Familienbetrieb mit etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in der Hochsaison und zur Ernte wächst die Anzahl auf bis zu 35 an. Hier herrscht ein sehr familiäres Klima, jeder ist mit jedem per Du und die Hierarchien sind sehr flach. Dies beflügelt vor allem die Kreativität der Mitarbeiter, weil Ideen sehr rasch umgesetzt werden können. Ein internationales Haus dagegen hat oft den Vorteil, das man innerhalb der Kette rasch wechseln kann und so weltweit eine Karriere machen kann. Generell gilt für die gesamte Branche aber, dass die Jobchancen überall sehr gut sind. Gastro ist immer Familie – egal, wo du gerade auf der Welt bist, irgendwo ist immer einer, den du kennst. Ich selbst reise international sehr viel, um mir Inspirationen für unseren Betrieb zu holen. Da nützt mir mein Netzwerk an Kolleginnen und Kollegen enorm. Es ist ein Zusammenhalt, den es in keiner anderen Branche gibt.



Du bist nicht nur in eurem Betrieb federführend engagiert, sondern sitzt auch in der örtlichen Tourismuskommission. Welche Rolle spielt für dich das persönliche Mitgestalten?
Stephanie Brolli: Wenn wir im Tourismus oder als Branche generell auch in Zukunft attraktiv bleiben wollen, so braucht es ständig neue Ideen und kreativen Input. Die Gastronomie und Hotellerie ist so reich an guten Ideen und innovativen Konzepten. Da sehe ich es schon als meine Aufgabe, mich dort einzubringen, wo dann auch Veränderungen passieren können. Aber gerade das ist ja das Schöne an unserem Beruf: Wenn du einmal ein Teil dieser Branche bist, dann stehen dir überall die Türen offen und da kannst aktiv mitgestalten – egal, ob das in der Küche ist und du ein neues Gericht kreierst oder ob du eine gute Idee hast, wie man dem Gast an der Rezeption ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Es ist immer ein Job der großen Möglichkeiten. Und diese sollten wir nutzen!.


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