Intwerview_Hans-Peter_Ertl

© Markus Oberländer

3 Michelin Sterne: Dieser Steirer leitet das Restaurant Amador.

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Hans-Peter Ertl ist mit nur 30 Jahren Restaurantleiter in einem der besten Häuser der Welt. Seine Ziele sind aber noch höher gesteckt.

Es ist die kulinarische Sensation Österreichs: Erstmals in der Geschichte würdigte der Guide Michelin mit dem „Restaurant Amador“ des gleichnamigen Kochs Juan Amador ein heimisches Restaurant mit der Höchstbewertung von drei Sternen. Mit Hans-Peter Ertl steht dort ein Steirer als Restaurantleiter an vorderster Front. Ein Traumjob wie er sagt. Und seitdem der dritte Stern über dem Restaurant glänzt, ist es auch ein Job mit noch größerer Verantwortung: Hunderte Reservierungsanfragen in wenigen Stunden waren zu bewältigen und der Ansturm reißt kaum ab.


Gratulation zur Auszeichnung. Seid ihr überhaupt schon zum Feiern gekommen?
Hans-Peter Ertl: Danke. Und ja natürlich haben wir das ausgiebig gefeiert. Noch am selben Abend hat der Chef (Anm.: Juan Amador) das ganze Team zusammengetrommelt und sich bei uns mit einer großen Party bedankt. Die Gastro hat hier einen besonderen Zusammenhalt, den man in anderen Branchen in dieser Intensität nicht so vorfindet. Das ist einer der Gründe, der diesen Beruf zu etwas sehr besonderen macht.

Wie kommt man in so jungen Jahren an die Position des Restaurantleiters in einem der besten Restaurants der Welt?
Hans-Peter Ertl: Das ist der nächste Vorteil an der Gastro – Alter spielt für den Karriereweg keine Rolle. Wer fleißig ist und mit Leidenschaft an die Arbeit geht, kann in unserer Branche sehr rasche Aufstiege hinlegen. Wie überall gehört aber auch Glück dazu. Ich durfte mit 21 Jahren die Restaurantleitung im Weisseenseerhof in Kärnten übernehmen. Diese Stelle zu bekommen, war sicher auch Glück und kam unerwartet. Davor hatte ich meine Ausbildung an der Tourismusschule in Bad Gleichenberg abgebrochen.


Name:
Hans-Peter Ertl


Alter:
30 Jahre


Stammt aus:
Ratschendorf in der Südoststeiermark


Ist heute:
Maître im 3-Sterne-Restaurant bei Juan Amador in Wien




Portrait_Hans-Peter_Ertl

© Polaris


Wie kam es zum Abbruch?
Hans-Peter Ertl: Jugendlicher Leichtsinn würde ich aus heutiger Perspektive sagen. Damals wollte ich einfach raus aus der Schule, endlich in der Praxis arbeiten und Geld verdienen. Das habe ich dann auch getan und eine Lehre abgeschlossen. Als ich später als Chef de Rang im Loisium in der Südsteiermark arbeitete, kam das Jobangebot aus Kärnten. Und so eine Chance musst du ergreifen.

Zu einer Karriere in der Gastro braucht es auch internationale Erfahrung heißt es. Du selbst warst nie im Ausland tätig. Was ratest du jenen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen?
Hans-Peter Ertl: Geht ins Ausland und schaut euch internationale Betriebe an. Die Gastro öffnet Türen auf der ganzen Welt. Vom Job auf der Trauminsel bis zur Weltreise am Schiff – das alles ist möglich. Ich selbst habe internationale Erfahrung gesammelt während meines Jobs bei DO&CO. Hier war ich Restaurantleiter im Haas-Haus in Wien und auch international für alles verantwortlich. Zum Beispiel habe ich die gesamten Weine für die Formerl-1 ausgewählt.

Was macht für dich den Reiz in der Gastro aus?
Hans-Peter Ertl: Es ist eine Passion. Wenn ich einen Teil dazu beitragen kann, dass Menschen in unserem Restaurant glücklich sind, dann erfüllt mich das. Den Job in der Gastro macht man entweder aus Überzeugung oder man lässt es sein. Menschlichkeit, Innovation und Kreativität zählen für mich zu den Säulen dieses Berufs. Juan Amador hat zu mir einmal gesagt: Versuche jeden Tag besser zu sein als gestern. Es geht um die Weiterentwicklung, um das nicht stehen bleiben. Das ist mir im Kopf geblieben. Und ein Satz von Heinz Winkler, bei dem ich auch einmal arbeiten durfte. Er sagt, dass man sich für nichts zu schade sein darf. Ich denke, das beides beschreibt ganz gut wie eine Erfolgsformel für die Gastro lauten könnte.

Wie sieht es mit deiner persönlichen Weiterentwicklung aus?
Hans-Peter Ertl: Ich habe ein ganz klares Ziel. Mit 35 Jahren will ich Hoteldirektor sein. Ich bin jemand, der seine Ziele akribisch verfolgt. Weiterbildung ist wichtig. Über das WIFI habe ich die Ausbildung zum F&B-Manager absolviert. Als jemand, der die Schule einmal abgebrochen hat, kann ich heute nur jedem empfehlen das durchzuziehen. Wir lernen nie aus. Und ganz speziell nicht in der Gastro. Auch das macht diesen Beruf für mich zum schönsten der Welt.



Darum ist es der beste Job der Welt

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