Warum ich den Kochberuf so liebe

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt

Felix Fliesser gilt als eines der größten Kochtalente des Landes. Sein Weg in die Gastro war aber ein ungewöhnlicher...

Erst nach einer schulischen Ausbildung am Sacré Coeur in Graz und 2 Jahren an der Ortweinschule ging es mit der Kochlehre los. Ein etwas ungewöhnlicher Weg…
Felix Fliesser: Eigentlich hätte ich ja etwas Kreatives in der Werbebranche machen sollen. Ich wollte aber schon immer Koch werden, das war mein großer Traum. Schließlich habe ich mich bei meiner Familie durchgesetzt und mit der Kochlehre im Parkhotel in Graz begonnen. Seitdem lebe ich meinen Traum.

Ist das nicht auch ein kreativer Beruf?
Felix Fliesser: Ja, für mich sogar der kreativste und schönste, den ich mir vorstellen kann. Hier kann ich meine Ideen ausleben und auch handwerklich etwas erschaffen. Und wenn dann schließlich ein Gericht vor dem Gast landet, dann ist das für mich das Größte.

Groß sind ja auch deine Erfolge mit dem Sieg bei den Landes- und Staatsmeisterschaften im Kochen. Was bedeuten solche Bewerbe für dich?
Felix Fliesser: Motiviert hat mich zu sehen wie weit ich nach drei Jahren Lehre bin und ob meine Entscheidung mit dem Schulabbruch gut gewesen ist. Was mir die Teilnahme und auch der Sieg gebracht haben: Anerkennung und Wertschätzung vieler Kolleginnen und Kollegen in der Branche und natürlich ist so eine Auszeichnung auch ein großer Pluspunkt in jedem Lebenslauf.

Felix Fliesser


Geboren:
7. Jänner 1993

Junior Sous Chef im:
Restaurant Florian im Parkhotel in Graz

War:
Landes- und Staatsmeister im Kochen

Arbeitete auch einmal:
bei TV-Koch Johann Lafer

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© Parkhotel



Und trotzdem bist seit inzwischen zehn Jahren im selben Betrieb – ist das nicht auch ungewöhnlich für diese Branche?
Felix Fliesser: Ganz sicher sogar. Gerade als Junger stehen einem in der Gastro ja alle Türen offen. Und natürlich habe ich das eine oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt, den Betrieb zu wechseln. Aber andererseits: Ich bin hier im Parkhotel sehr glücklich, kann mich voll und ganz ausleben und das tun, was ich am liebsten mache – nämlich kochen. Zwei Mal bin ich aber „fremd gegangen“. Das eine Mal für ein einmonatiges Praktikum bei Johann Lafer in der Stromburg und das andere Mal ebenfalls für ein Praktikum in Frankreich in einem Restaurant nahe Paris.


Was hat dich bei deinen Stationen im Ausland am meisten begeistert?
Felix Fliesser: In der Stromburg hat mir gefallen, wie Johann Lafer die Qualität mit so einem jungen Team beständig hält. Richtig fasziniert war ich aber von Frankreich. Zum Beispiel von der Lebenseinstellung der Franzosen, bei denen das Trinken und Essen an erster Stelle steht und dann lange nichts kommt. Die fahren lieber irgendein Auto oder auch gar keines, nur um sich gutes Essen und schöne Weine zu leisten. Genau meine Philosophie. Im Restaurant selbst hat mich der Mut zur klassischen Küche geprägt: Keine Schäumchen, kein Chichi, keine Molekularküche – alles was du brauchst, ist ein Top-Produkt und das bringst du in möglichst perfekter Form auf den Teller.


Eine Philosophie, die ihr ja auch im Restaurant Florian im Parkhotel verfolgt?
Felix Fliesser: Ja, nur dass wir hier eben die österreichische Küche hochhalten, die vom Tafelspitz bis zum Wiener Schnitzel ja grandiose Gerichte vorweisen kann. Ich selbst bin in der Küche als Saucier im Einsatz und gestalte auch viele Vorspeisen selbst. Aber wir sind auch ein eingespieltes Team in der Küche. Mein Küchenchef, Kurt Mörth, ist ja selbst bereits seit einer Ewigkeit im Betrieb.


Wie wichtig ist für dich der Zusammenhalt in der Küche?
Felix Fliesser: Der Zusammenhalt in der gesamten Branche ist außergewöhnlich. Durch die enge und intensive Zusammenarbeit entstehen viele Freundschaften. Das gibt es in der Form sicher nur in der Gastro. Für mich ist es auch immer schön, gemeinsam mit so vielen Lehrlingen zusammen zu arbeiten. Gut die Hälfte unserer 12-köpfigen Küchenbrigade macht derzeit die Kochlehre. Diese jungen Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, ist eine besondere Herausforderung – die sehen mich bereits als Vorbild.


Immer wieder liest man über die angebliche Problematik der Arbeitszeiten in der Gastro. Wie siehst du das?
Felix Fliesser: Wir haben hier im Parkhotel zum Beispiel eine 7-Tage-Woche. Für mich bedeutet das, dass ich mir jede Woche meine zwei freien Tage so aussuchen kann, wie das für mich passt. Ich sehe das als große Freiheit und als Privileg. Für mich sind diese flexiblen Arbeitszeiten sogar ein Grund, warum ich diesen Job so liebe.

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