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© Merkur Versicherung/Cosmin Gogu

Mit 26 Jahren: Sie übernimmt die Leitung von Filippous Graz-Projekt

Geschichten wie sie nur die Gastro schreibt



Seit vier Jahren ist die Steirerin Nora Selina Pein Restaurantleiterin bei Starkoch Konstantin Filippou in Wien. Nun übernimmt sie die Standortleitung für sein neues Projekt in Graz.

Es ist eine erstaunliche Karriere, die die Weststeirerin Nora Selina Pein hingelegt hat: Mit 14 Jahren hat sie Graz verlassen, um im Hotel „InterContinental“ in Wien ihre Lehre zu machen. Mit nur 21 Jahren wurde sie dann Restaurantleiterin bei Starkoch Konstantin Filippou und begleitete das Restaurant auf dem Weg zu 4 Hauben von Gault Millau und 2 Michelin Sternen. Nun kehrt sie in die Steiermark zurück, um Filippous Restaurant im neuen Merkur Tower in Graz zu leiten.


Wie mutig muss man sein, um mit 14 Jahren von Graz nach Wien zu ziehen, damit man eine Lehre machen kann?
Nora Selina Pein: Ich habe das damals gar nicht als so mutig empfunden. Mein Herz hat schon immer für die Gastro geschlagen und so wollte ich unbedingt in einem internationalen Spitzenbetrieb lernen. Dazu habe ich mir damals das InterContinental Hotel in Wien ausgesucht. Und ich habe es keinen Moment bereut. Natürlich gibt es da die Trennung von der Familie. Aber auch die Gastro ist eine große Familie. Und das mit „Verwandten“ in aller Welt. Wer in der Gastro arbeitet, hat somit überall ein Zuhause.

Deine Heimat ist seit zwölf Jahren Wien, nun kehrst du für ein neues Projekt in die Steiermark zurück.
Nora Selina Pein: Mein Lebensmittelpunkt wird trotzdem in Wien bleiben. Ich liebe die Steiermark und Graz, aber ich bin auch schon fast mein halbes Leben in Wien. Und zum neuen Projekt: Das ist für mich nun natürlich ein weiterer Schritt in meiner Karriere und eine großartige Chance. Hier von Anfang an mit dabei sein zu dürfen, ist eine schöne und auch neue Erfahrung nach den vier Jahren, in denen ich das Restaurant von Konstantin Filippou in Wien leiten durfte. (Anmerkung: Wer es noch nicht gehört, gelesen oder mit eigenen Augen gesehen hat: Die Merkur Versicherung baut in Graz gerade einen eigenen Campus mit zwei Türmen auf. Im Erdgeschoss eines der Türme wird das Restaurant sein, das Konzept dazu stammt von Konstantin Filippou. Es wird kein weiteres Gourmetlokal, sondern ein Platz für gutes und gesundes Essen zu leistbaren Preisen. Eröffnet werden soll noch Ende 2019).


Name:
Nora Selina Pein


Alter:
26 Jahre


Stammt aus:
Deutschlandsberg


Übersiedelte:
mit 14 nach Wien, um eine Lehre zu machen


War:
Restaurantleiterin im 4 Hauben Restaurant „Konstantin Filippou“


Wird:
Standort- und Restaurantleiterin für Konstantin Flippou im neuen Merkur-Tower in Graz

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© Merkur Versicherung/Cosmin Gogu



In Wien warst du erst 21 Jahre jung, als du die Restaurantleitung übernommen hast. In dieser Zeit hat sich das Restaurant „Konstantin Filippou“ als eines der besten in Europa mit 2 Michelin Sternen und 4 Hauben von Gault Millau etabliert. Kann man für so eine Aufgabe zu jung sein?
Nora Selina Pein: Ich bin in dieser Branche sicher keine Ausnahme. Die Gastro eröffnet jenen Menschen eine Chance und auch rasche Aufstiege, die mit Leidenschaft an die Sache herangehen. In anderen Branchen musst du vielleicht ein gewisses Alter erreichen, um beruflich nach vorne zu kommen. In der Gastro zählt die Leistung, hier kann jede und jeder auch in jungen Jahren viel erreichen.

Was macht für dich den Reiz dieses Berufs aus?
Nora Selina Pein: Da gibt es vieles. Ich liebe zum Beispiel die Abwechslung. Eintönigkeit ist ein Fremdwort in der Gastro. Das Um und Auf für mich ist aber der Austausch mit den Gästen. Du kannst hier an nur einem Abend eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen und dazu beitragen, dass Menschen glücklich das Lokal verlassen. Ein gutes Gefühl, dass sich auch auf einen selbst überträgt. Und natürlich ist auch der Zusammenhalt mit den Kolleginnen und Kollegen in der Gastro ein ganz besonderer.

Die Arbeitszeiten werden von außen oft kritisch gesehen. Wie ist deine Meinung dazu?
Nora Selina Pein: Wer in der Gastro arbeitet, der muss sich im Klaren sein, dass diese Arbeit in der Regel dann passiert, wenn andere frei haben. Damit arrangiert man sich aber rasch. Man hat dafür dann frei, wenn andere arbeiten – das ist oft ein Vorteil. Aber bei den Arbeitszeiten hat sich auch viel getan. In unserem Betrieb in Wien zum Beispiel haben wir Samstag und Sonntag geschlossen – und damit sind wir nicht die Einzigen. Vor allem in der Top-Gastronomie, in der für jeden ein großer Druck herrscht, ist das wichtig. So kann jeder an jedem Arbeitstag jene volle Leistung bringen, die erwartet wird. Ob dieser Ausgleich am Wochenende stattfindet oder unter Woche ist nebensächlich. Das freie Wochenende ist für die Gastronomen aber auch eine Möglichkeit, um an gutes Personal zu kommen. Wie wir wissen, herrscht ja ein Fachkräftemangel in der Gastro. Und das ist eine Möglichkeit entgegenzusteuern.

Welchen Weg empfiehlst du jenen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen – Lehre oder Schule?
Nora Selina Pein: Ich empfehle Leidenschaft. Ob eine schulische Ausbildung das Richtige ist oder eine Lehre, das kommt auf die jeweilige Person an und natürlich auch auf den Betrieb, in dem man lernen kann. Für mich war die Lehre die beste Option. Ich wollte Praxis – und die habe ich bekommen. Natürlich ist das Handwerk wichtig, aber im Service macht auch vieles die Persönlichkeit aus. Deshalb empfehle ich jeder und jeden auch einmal eine Station im Ausland. Ich zum Beispiel habe auf dem Schiff gearbeitet. Und zwar als Sommelière in einem Spezialitätenrestaurant auf der MS Europa. Das bedeutet zwar sieben Monate harte Arbeit – gleichzeitig aber auch Weltreise. Und die Entwicklung, die du auf so einer Station in puncto Persönlichkeit machst, von der profitierst du dein Leben lang. Die Gastro ist ein wunderbarer Beruf und gleichzeitig die vielleicht beste Lebensschule.



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